Chemo vor Darmkrebs-OP?

Verbessert eine der Operation vorausgehende Chemotherapie die Heilungschancen bei fortgeschrittenem Dickdarmkrebs?

Projekt-Titel

PROTECTOR - Prospektive, randomisierte, offene, multizentrische Phase III-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit einer präoperativen systemischen Therapie bei fortgeschrittenem Dickdarmkrebs

Worum geht es?

In einer Studie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin wollen Mediziner die Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Dickdarmkrebs verbessern. Nach der Diagnose wird der Tumor standardmäßig sofort operativ entfernt. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts verzichten Mediziner bei der Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarmkrebs in der Regel auf eine sogenannte präoperative, also der Operation vorausgehende, Chemotherapie. Denn bisher überwiegen die Bedenken einer solchen Therapiestrategie: Zum einen besteht die Möglichkeit, dass der Tumor während dieser Zeit trotz Chemotherapie weiterwächst und so eine spätere operative Entfernung erschwert wird. Zum anderen spielt auch die zusätzliche Belastung der Patienten beispielsweise durch mögliche Nebenwirkungen der Chemo-Medikamente eine Rolle. In Vorarbeiten deuteten sich inzwischen jedoch Vorteile einer präoperativen Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren des Dickdarms an. Dadurch werden zum Beispiel bereits frühzeitig mögliche Tochtergeschwüre direkt mitbehandelt. Nun wollen die Mediziner erstmals im Rahmen einer klinischen Studie herausfinden, ob eine präoperative Therapie bei fortgeschrittenen Dickdarmtumoren langfristig die Überlebensrate der Patienten verbessert. Gleichzeitig möchten sie die Lebensqualität von Patienten mit und ohne eine präoperative Chemotherapie vergleichen.

Förderzeitraum

2023 - 2034

Fördersumme

3.801.644 €

Projektleitung

Professor Dr. Dominik Modest

Standort

Charité - Universitätsmedizin Berlin